Michael Reinz - 10 Jahre Bürgermeister

Der Bankkaufmann ist Taktgeber, Projektbegleiter und Initiator in seiner Heimatstadt. Und er hat noch nicht genug. Er will 2023 erneut antreten. „Dass ein Treffurter mal dem britischen Thronfolger die Hand schütteln würde, hätte ich nie gedacht. Und dass ich es dann ausgerechnet bis, schon gar nicht“. Klar, dass sich Michael Reinz an die nun mittlerweile schon zwei Treffen mit Prinz Charles gern zurück erinnert – erlebt man ja nicht alle Tage.

Aber auch das Leben eines gelernten Bankkaufmanns kann einige Überraschungen bereit halten. Schon dass er am 8. Mai vor zehn Jahren erstmals zum Bürgermeister seiner Heimatstadt gewählt wurde, gehört in diese Kategorie. Als sein Vorgänger Bernd Rosenbusch aus gesundheitlichen Gründen in den vorzeitigen Ruhestand wechseln musste, übernahmen die beiden ehrenamtlichen Beigeordneten Manuela Montag (CDU) und Michael Reinz (Bürger für Bürger) bis zur Neuwahl.

„Als mich dann die drei Fraktionsvorsitzenden von CDU, Linke und SPD fragten, ob ich es mir vorstellen könnte anzutreten, war ich schon überrascht und brauchte Zeit“, sagt Reinz, der damals Filialleiter der örtlichen Genossenschaftsbank war. „Ich habe das mit meiner Frau, meinen Kindern, der Familie und Freunden besprochen. Und wenn meine Frau oder meine Kinder nicht Ja gesagt hätten, hätte ich es nicht gemacht“, so Reinz. Denn auch nach zehn Jahren ist ihm klar, dass es ohne seine Frau, ohne die Familie, „die mir den Rücken freihalten und mich unterstützen“ nicht gehen würde.

Bei der ersten Wahl sind es 82 Prozent, bei der Wiederwahl 99. Selbstverständlich habe ihn die Aufgabe gereizt und damals mit 41 Jahren war noch alles bereit, um etwas Neues anzufangen. „Am Ende ist es für mich aber einfach eine Ehre, als einer, der in Treffurt seit seiner Kindergartenzeit lebt, Bürgermeister sein zu dürfen“, sagt der 51-Jährige. Dass er sich damals bei seiner ersten Wahl mit rund 82 Prozent gegen den Mitbewerber durchsetzte, „war nicht absehbar“. Bei seiner Wiederwahl 2017 gab es keinen Gegenkandidaten mehr, Reinz gewann mit 99 Prozent. Als Bürgermeister in einer durchaus noch ländlich geprägten Stadt wie Treffurt, zumal wenn man dort aufgewachsen ist, „muss man greifbar für die Bürger sein und ist immer greifbar.

Die Menschen kennen ein und gehen auf einen zu, tragen einem viele Dinge an. Und das ist schön, weil es auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zeigt“. Deshalb sucht Reinz auch den Kontakt, bei Versammlungen, Festen oder auch damit, dass er allen Alters- oder Ehejubilaren die städtischen Glückwünsche nach Möglichkeit persönlich überbringt.

Als Bürgermeister sei man einfach Teamplayer. „Klar fungiere ich als Taktgeber, als Projektbegleiter, auch als Initiator und Ideengeber. Aber damit es läuft braucht es mehr. Ich habe ein tolles Verwaltungsteam. Und ohne die Zusammenarbeit mit Stadtrat, Ortsteilräten, Planern, Bauleuten, Handwerkern und anderen, kann kein Werk gelingen“, weiß Reinz.

 

Das gelungene Ensemble rund um das Hotel 1601, das neue Gerätehaus, das schnelle Internet in allen Stadt- und Ortsteilen, der Radweg Schnellmannshausen-Ifta sieht er als gelungene bauliche Highlights seiner Amtszeit. Die gedeihliche Eingemeindung Iftas, die wiedererlangte Ruhe im Abwasserverband und die Beendigung des Streits mit der Kirchgemeinde um den Kindergarten Großburschla gehörten aber genauso aus das Pluskonto.

Wünsche hat er auch: Die Ansiedlung eines weiteren Arztes in Treffurt und „dass wir schnell wieder aus der Corona-Chaos-Zeit hinaus in ein Leben in normalen Bahnen kommen“. Da will er mithelfen, auch über den Rest der jetzigen Amtszeit bis 2023 hinaus.

Eines ist für Michael Reinz nämlich schon jetzt klar: „In zwei Jahren trete ich wieder an, weil es noch einiges gibt, das ich gern für Treffurt angehen möchte.

 

Text und Foto: Peter Rossbach, TLZ 

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